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Letter from Munich – 071

Letter from Munich – the Joseph Affair – 71

EINE DEUTSCHE FASSUNG STEHT WEITER UNTEN.

17 May 2002

Dear Mr. Graf, dear friends,

Last week Francesca began to read to us the transcript of another judicial interrogation in the matter of the investigation into the death of the child Joseph Abdulla. The witness was a young boy from Sebnitz. The transcript has the Dresden district court file number 270 Gs 3141/00 414 Js 53329/00; the interrogation was carried out on 21 November 2000, at ten o’clock in the morning.

Francesca continued with the reading from where she left off last week:

In response to a question: “A boy, Joseph Abdulla, was killed there.

“Joseph was there with his sister Diana. She’s older than Joseph. I didn’t know her so well at that time. I got to know Diana only later.

“I saw Maik Hauke and Sandro Richter go to Joseph and say bad things to him. They said, ‘Shit foreigner,’ and things like that. Then they went away. Then Joseph and Diana went into the water in the small pool. Then they came out and went back to the place where they’d been sitting. Diana, I think, went back into the water alone and then Maik Hauke and Sandro Richter came to where Joseph was and grabbed him and then – let’s say – hit him.”

(Note: in the original, the questioner at this point asks the meaning of the German slang word for “grabbed” that the witness had used.) To this follow-up question, the witness responded: “It means to take somebody by the arm against their will. He defended himself but you can’t defend yourself against them. They outclassed him physically.

“Then they dragged him over to the snack bar. Ute Schneider was there too. Ute Schneider had gotten some Waldmeister (lemonade) at Thalheim’s snack bar and put something in it.”

In response to a question as to whether he had seen that: “Only partly, partly. I was always looking over there, because you couldn’t help notice it, then I looked away again.”

In response to the question as where she (Ute Schneider) had gotten it: “I don’t know. It was a long, little glass, like a test tube. That’s what she poured into the Waldmeister lemonade.

“Then Maik Hauke and Sandro Richter held on to Joseph and forced his mouth open and Ute Schneider poured the Waldmeister lemonade into his mouth.

“Then he staggered a little. They let him go for a second and then dug their claws into him again. They then they took him with them and then they threw a towel over his head.

“His whole body was already swaying. Then they dragged Joseph over to the deep water. After Joseph had swallowed the lemonade, he was clutching onto a fence with his hands. Sandro Richter and Maik Hauke stood on each side of him and bent his fingers open, so that he had to let go of the fence. Then they went to the water and then they threw Joseph into the deep water. Joseph had yelled, but I don’t know what it was. They went to the pool and dropped Joseph in.

“Joseph couldn’t swim. I heard that later from his family. I didn’t know that when Joseph was thrown in.”

Continued next week.

Sincerely yours,

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail Saad and Renate Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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Since many recipients of this letter may read German more easily than they read English, the following is the author’s own translation of the above letter. Please note that word-processing programs outside of German-speaking countries may not display all of the letters of the German alphabet correctly.

Bitte vergessen Sie nicht, dass der Autor dieses Briefes Autodidakt ist, was die deutsche Sprache betrifft, und er weiß, dass, wenn es um eine Übersetzung aus der deutschen Sprache ins Englische geht, viele Fehler hervortreten müssen. Er hofft aber, man werde diese Fehler übersehen, um hinter den Fehlern das sehen zu können, was in diesem Schreiben und in dieser Affäre von zentraler Bedeutung ist.

München, den 17. Mai 2002

Sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Freunde,

Francesca hat letzte Woche angefangen ein Protokoll uns vorzulesen, ein Protokoll noch einer richterlichen Zeugenvernehmung in der Todesermittlugnssache des Kindes Joseph Abdulla, Geschäftszeichen des Amtsgerichts Dresden: 270 Gs 3141/00 414 Js 53329/00, am 21.11.2000 um 10.00 Uhr durchgeführt.

Sie fuhr mit dem Vorlesen fort, wo sie letzte Woche aufgehört hat:

Auf Frage: Da wurde ein Junge umgebracht, der Joseph Abdulla.

Joseph war mit der Diana, seiner Schwester, dort. Die ist älter als der Joseph. Ich kannte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so, Diana lernte ich erst später kennen.

Ich habe gesehen, dass der Maik Hauke und der Sandro Richter sind zu dem Joseph hingegangen und ihn beleidigt haben. Sie sagten Scheiß Ausländer und so was. Dann sind sie wieder gegangen. Dann ist der Joseph und Diana ins kleine Becken ins Wasser gegangen. Dann sind sie wieder raus an ihren Platz und Diana ist, glaube ich, allein wieder in das Wasser rein und da kam der Maik Hauke und der Sandro Richter zu dem Platz vom Joseph und da haben die den angesackt, dann so geschlagen, sagen wir es so.

Auf Nachfrage, was angesackt heißt: Gegen seinen Willen an den Armen genommen. Er hat sich gewehrt aber gegen die kann man sich nicht wehren. Die waren körperlich überlegen.

Da haben sie ihn zum Imbiss hingeschleppt. Da war die Ute Schneider auch mit. Die Ute Schneider hat Waldmeister am Thalheim Imbiss geholt und hat etwas rein getan.

Auf Nachfrage, ob er das gesehen hat: Nur teils, teils. Ich habe immer hingeschaut, weil es auffällig war, habe dann aber wieder weggeschaut.

Auf Frage, wo sie das her hatte: Das weiß ich nicht. Das war ein kleines langes Gläsel, wie ein Reagenglas. Das hat sie in die Waldmeister-Limonade geschüttet.

Dann hat der Maik Hauke und der Sandro Richter den Joseph festgehalten und den Mund aufgedrückt und die Ute Schneider hat ihm die Waldemeister-Limonade in den Mund geschüttet.

Dadurch hat er ein bisschen geschwankt. Die ließen ihn ein Stückchen los und dann haben sie ihn wieder gekrallt. Dann haben sie den mitgenommen und dann haben sie ihm ein Badehandtuch über den Kopf geworfen.

Der ganze Körper schwankte schon. Die schleppten den Joseph dann zum tiefen Wasser. Nachdem der Joseph die Limonade erhalten hatte, hat er sich an einem Zaum mit den Händen festgekrallt. Der Sandro Richter und der Maik Hauke haben jeder auf einer Seite von Joseph gestanden und ihm die Finger aufgebogen, so dass er den Zaun loslassen musste. Dann sind sie zum Wasser gegangen und dann haben sie den Joseph ins tiefe Wasser geschmissen. Der Joseph hat geschrieen, aber ich weiß nicht was. Sie sind an das Becken getreten und haben den Joseph reinfallen lassen.

Der Joseph konnte nicht schwimmen. Das habe ich dann später gehört von der Familie. Ich wusste das zu dem Zeitpunkt, als der Joseph hineingeworfen wurde, nicht.

Fortsetzung nächste Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail an Herrn und Frau Dr. Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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